In meiner Tagespflege heiße ich jedes Kind willkommen wie es ist und nehme seine individuellen Bedürfnisse ernst. Ich sorge für eine liebevolle und einladende Atmosphäre, in der sich die Kinder geborgen und sicher fühlen können, sodass sie neugierig ihre Welt entdecken können.
Dabei ermögliche ich ihnen viele Freiräume, innerhalb einer klaren Struktur, und gestalte den Tag mit festen Ritualen.
Für so kleine Kinder ist es besonders wichtig, das Gefühl von Liebe und Akzeptanz zu erleben.
Ich möchte, dass die Kinder mich wie ein Familienmitglied empfinden. Um dies zu erreichen, ist es entscheidend, dass von Beginn an eine vertrauensvolle Beziehung zu den Kindern aber auch zu den Eltern aufgebaut wird. Gemeinsam sollten wir uns über grundlegende Vorstellungen und Wertvorstellungen einig sein.
Die Tageskinder stehen vor vielen spannenden Meilensteinen in ihrer Entwicklung. Einige sind noch dabei, das Laufen zu lernen, während andere es bereits beherrschen, aber noch an ihrer Sicherheit feilen.
Wieder andere haben das Laufen perfektioniert und suchen nach neuen Herausforderungen – hier wird schon geklettert, geschaukelt und balanciert!
Um diesem wichtigen Thema Raum zu geben, richte ich täglich eine Bewegungslandschaft für die Kinder ein. Aus Matratzen, Kissen, Sitzsäcken, Brettern und einem Kletterbogen entsteht ein aufregender Parcours, den wir gemeinsam erkunden. Manche meistern ihn ganz alleine, andere benötigen dabei mehr oder weniger Unterstützung. Oft begleiten wir unsere Aktivitäten mit Musik, zu der wir tanzen oder unsere Geschwindigkeit dem Rhythmus anpassen.
Fast jeden Tag zieht es uns in unseren Garten, der ebenfalls einige Herausforderungen bereithält. Um nach draußen zu gelangen, müssen wir zunächst eine kleine Treppe hinunter. In diesen Momenten beobachte ich genau, wem ich mehr oder weniger Unterstützung anbieten kann, während die Kinder gleichzeitig lernen, auf meine Anweisungen zu hören, ihre Fähigkeiten richtig einzuschätzen und aufeinander Rücksicht zu nehmen.
Wie in vielen anderen Bereichen meines Tagesablaufs, gibt es auch beim Rausgehen feste Rituale. Gemeinsam ziehen wir uns an und ich achte darauf, zu beobachten, wer bereits selbstständig Aufgaben erledigen kann und wer Unterstützung benötigt, etwa beim Anziehen von Schuhen oder Mützen. Während wir uns auf den Weg zum Garten machen, singen wir ein Lied:
„Immer langsam voran, immer langsam voran, dass die kleine Gesellschaft auch mitkommen kann.“
Mir ist es wichtig, dass die Kinder ihre Fähigkeiten im Spiel entdecken und weiterentwickeln. So werden sie selbstständig und nehmen ihre Wirksamkeit bewusst wahr.
Sobald sie Hilfe benötigen, bin ich gerne bereit, sie zu unterstützen. Ich schaffe eine Umgebung, in der sie kontinuierlich neuen Herausforderungen begegnen können, ohne dabei gezielte „Übungen“ durchzuführen.
Ein weiteres wichtiges Thema ist das Verstehen und Sprechen. Um dies zu fördern, begleite ich verschiedene Tätigkeiten mit Liedern. Wir singen beim Aufräumen, wenn wir nach draußen gehen, vor dem Essen und auch zwischendurch. Tägliche Fingerspiele und der Einsatz von Fingerpuppen gehören ebenfalls zu unserem Alltag.
Gemeinsam betrachten wir Bücher und ich gebe den Kindern, die dazu in der Lage sind, kleine Aufgaben – wie etwa das Holen eines neuen Buchs oder das Verteilen der Lätzchen am Tisch.
Zudem unterhalte ich mich mit den Kindern, ohne sie mit Worten zu überschütten, sondern begleite meine Handlungen mit Erklärungen. Beim Zubereiten des Essens erzähle ich den Kindern, was wir gerade tun und welches Obst oder Gemüse wir schneiden.
Es ist mir wichtig, dass die Kinder bei mir die Möglichkeit haben, mit ihren Händen zu experimentieren und zu matschen. Daher haben wir draußen eine Matschstation, in der die Kinder mit Sand und Wasser spielen können – auch wenn es kalt ist! Wir nehmen warmes Wasser mit nach draußen, das anfangs angenehm ist, aber mit der Zeit kälter wird und ganz neue Empfindungen schafft. Auch im Innenbereich male ich oft mit den Kindern, wobei ich es wichtig finde, dass sie direkt mit ihren Händen malen, anstatt mit Pinseln oder anderen Hilfsmitteln. Bei älteren Kindern kann man zusätzlich mit Pinseln oder Schwämmen arbeiten, doch bei den Kleinen ist die direkte Erfahrung für mich entscheidender.
Bei den Mahlzeiten lasse ich auch die Kinder, die noch nicht mit der Gabel essen können, mit den Fingern essen. Deshalb achte ich darauf, dass die Speisen so gewählt sind, dass sie leicht greifbar sind, wie Nudeln (keine Spaghetti), kleine Kartoffelstücke und Gemüse.
Das Matschen in verschiedenen Situationen hilft den Kindern, ihre Umwelt besser zu begreifen. Der Unterschied zwischen „warm“ und „kalt“ wird direkt erlebt, anstatt nur erklärt zu werden.
Ein weiteres Anliegen beim Essen ist das einheitliche Tischritual, feste Sitzplätze und ein schön gedeckter Tisch. Bei uns stehen immer frische Blumen auf dem Tisch und eine Kerze brennt. Nach dem Essen räume ich die Kerze und die Blume auf den Schrank.
Wir essen aus Keramikschüsseln und bevor wir anfangen, lasse ich ein kleines Filzvögelchen über den Tisch fliegen, während ich das Lied „Kommt ein Vogel geflogen“ singe. Dann wünschen wir uns einen guten Appetit.
Eine angenehme, heimelige und friedliche Atmosphäre am Tisch sorgt für ein schönes Gefühl und regt die Schöngeistigkeit der Kinder an.
Wenn es um Spielmaterialien geht, achte ich darauf, dass diese möglichst natürlich sind, beispielsweise aus Holz, Wolle oder Stoff. Das Spielzeug in der Spielküche besteht aus Emaille oder Edelstahl anstelle von Plastik. Ich habe eine Vielzahl von Holzklötzen – sowohl kleine, bunte als auch große, unregelmäßige – sowie alltägliche Dinge zu Spielen und Lernen, wie eine Verkleidekiste mit Mützen, Schals, Hüten und Stiefeln. Die Kinder lieben es, sich zu verkleiden und umzuziehen. Körbe mit Taschen, Portemonnaies und Lockenwicklern laden ein, kreativ zu spielen und alltägliche Fähigkeiten wie das Öffnen und Schließen von Knöpfen und Reißverschlüssen zu erlernen.
Es gibt auch Musikinstrumente wie Schellenkränze, Rasseln etc. um Musik zu machen.
Alle Spielmaterialien haben ihren festen Platz. Die Kinder lernen schnell, wo sie die verschiedenen Dinge finden können, und können sie nach dem Spielen auch wieder aufräumen.
Es ist mir wichtig, dass die Kinder möglichst frei und kreativ spielen können und den gesamten Raum nutzen.
Als Tagespflegeperson lebe ich den Kindern Offenheit und Toleranz gegenüber allen Menschen vor, unabhängig von ihrer Hautfarbe, Religion oder den Lebenswelten, in denen sie sich bewegen.
Ich gehe respektvoll und rücksichtsvoll mit den Kindern und ihren Eltern um. Es ist mir wichtig, die Bedürfnisse der Kinder wahrzunehmen und ernst zu nehmen. Die Kinder lernen nicht nur ihre eigenen Gefühle wie Wut, Freude oder Trauer kennen, sondern auch die Emotionen der anderen Kinder unserer Gruppe.
Ich unterstütze sie dabei, diese Gefühle zu erkennen und zu unterscheiden. So verstehen sie, dass nicht nur sie selbst Wut empfinden können, sondern auch die anderen Kinder. Zusätzlich helfe ich ihnen, einen konstruktiven Umgang mit ihren Gefühlen zu finden – dass es zum Beispiel in Ordnung ist, wütend zu sein, aber dass sie weder sich selbst noch anderen Schaden zufügen dürfen.
Im Laufe des Jahres beeinflussen die verschiedenen Jahreszeiten meine Arbeit mit den Kindern auf vielfältige Weise. Ich integriere in unsere musikalischen Aktivitäten Lieder, die speziell zu den jeweiligen Jahreszeiten passen. Zusammen mit den Kindern feiere ich besondere Feste wie Ostern, Karneval und die Adventszeit, wobei wir diese Anlässe in unseren Alltag einfließen lassen. Dabei gestalten wir gemeinsam besondere Bastelprojekte, malen Bilder oder backen leckere Dinge.
Nach dem Mittagessen bereite ich die Kinder für ihren Mittagsschlaf vor. Der Spielraum wird aufgeräumt, und für jedes Kind richte ich eine gemütliche Schlafumgebung ein. Sollte ein Kind nicht schlafen wollen oder früher als die anderen aufwachen, ziehen wir ins angrenzende Wohnzimmer um.
Das Wickeln erfolgt auf einer hängenden Wickelkommode im Badezimmer, sodass ich die Privatsphäre der Kinder wahren und auf ihre individuellen Bedürfnisse eingehen kann.
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